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Energie, Infrastruktur und Herrschaft

19. March 2021

Timothy Mitchells Werk Carbon Democracy ist innerhalb weniger Jahre zum viel zitierten Klassiker geworden. An den Beispielen Photosynthese, Kohle und Erdöl zeigt er, wie die Art der Energiegewinnung nicht nur unterschiedliche räumliche Lebensweisen hervorbringt, sondern auch spezifische Herrschaftsformen prägt (Mitchell 2011). Aufbauend auf seiner Forschung möchte ich in diesem Blogbeitrag das Zusammenspiel von Energie, Infrastruktur und Herrschaft aus einer räumlichen Perspektive diskutieren und auf die Frage der erneuerbaren Energien ausweiten. Wie müsste die Energiewende gestaltet werden, um nicht nur den Klimawandel, sondern auch globale Ungleichheit und (neo-)koloniale Herrschaft zu adressieren?

Photosynthese

Bis vor etwa 200 Jahren kam die Energie, die menschliche Existenz auf der Erde sicherte, fast ausschließlich von der Sonne. Durch pflanzliche Photosynthese wird Nahrung für Mensch und Tier produziert, ebenso entstehen Waldgebiete, die zur Gewinnung von Feuerholz genutzt werden. Gesellschaftliches Leben, das ausschließlich die Umwandlung von Sonnenergie nutzt, ist also auf beträchtliche Flächen angewiesen, ob als Acker-, Weide oder Waldland. Derart vorindustrielles Leben war und ist demnach durch räumlich verteilte Besiedlungsformen gekennzeichnet (Mitchell 2011), obgleich es sich dabei um Bauern-, Viehhalter- oder Jäger- und Sammler-Gesellschaften handelt.[1]


Ethnologische Forschung hat gezeigt, dass viele dieser Gesellschaften segmentär oder akephal (von altgriechisch aképhalos „ohne Haupt“) organisiert waren (oder sind). Das bedeutet, bevor sie gewaltsam in koloniale Herrschaftsstrukturen eingegliedert wurden, kannten diese Gesellschaften oft keine zentralisierte Herrschaft oder politische Autorität und keine Trennung von Rang, Status oder Wohlstand (Fortes/Evans-Pritchard 1940; Graeber 2005). Sie wurden auch als „regulierte Anarchien“ (Sigrist [1967] 2005) oder „egalitäre Konsensdemokratien“ (Wagner 2004) beschrieben. Darüber hinaus sind diese Gesellschaften gemäß Marshall Sahlins (1972) „original affluent societies“. Mit diesem Begriff bezieht sich Sahlins jedoch ausschließlich auf Jäger- und Sammler-Gesellschaften, die nur wenige Stunden am Tag arbeiten müssten, um ihre geringen Bedürfnisse zu befriedigen und so ihre Freizeit gegenüber der Arbeitszeit maximieren würden (ibid.).[2] Aber auch ethnologische Forschung zu Pastoralisten, die im Entwicklungsdiskurs lange als Paradebeispiel für Hardins (1968) Theorem der „Tragik der Allmende“ galten, hat immer wieder gezeigt, dass diese Annahmen nicht zwangsläufig stimmen. Stattdessen zeigt sich auf lange Sicht, dass ein offener Zugang zu Allmendegütern durchaus eine Optimalverteilung von Nutzer*innen und Ressourcen hervorbringen kann (Moritz/Scholte/Hamilton/Kari 2013). Hierarchisierte Gesellschaften und Dynastien (z.B. Sultanate oder Königreiche) bildeten sich hingegen zunächst insbesondere dort heraus, wo Gesellschaften durch Handel, Eroberung und Sklavenrazzien eine Konzentration von Macht und Wohlstand – also soziale Ungleichheit – generierten. Sklav*innen wurden dabei oft assimiliert und als unterste Kaste in die Gesellschaften eingegliedert. Solche, nach Levi-Strauss, „heißen Gesellschaften“, wozu insbesondere auch der Industriekapitalismus zähle, treibe eine innere Logik des Fortschritts und ein „gieriges Bedürfnis“ der Ausdehnung an, um Arbeitskräfte, Güter und Profit anzuhäufen, während „kalte Gesellschaften“ eben solche akephalen und egalitären Gesellschaften beschreibe, die durch ein „beharrliches Festhalten“ am Status quo gekennzeichnet seien (Lévi-Strauss [1962] 2018). Um sich der Repression oder gewaltsamen Integration hierarchischer, kriegerischer und staatlicher Gesellschaften zu entziehen – Sklaverei, Wehrpflicht, Steuern, Fronarbeit, Epidemien und Kriegsführung – ziehen sich akephale Gesellschaften oft in ressourcenärmere Gebiete zurück, verstreuen sich in unwegsames Gelände und setzen auf mobile Strategien zum Lebensunterhalt (Scott 2009).

Kohle und Erdöl

Im Gegensatz zu der durch Photosynthese umgewandelten Sonnenenergie sind fossile Brennstoffe wie Kohle und Erdöl räumlich und zeitlich komprimierte und konzentrierte Formen von Energie, die als Feststoffe oder Flüssigkeiten über räumliche Distanzen transportiert werden können (Mitchell 2011: 15). Der Wandel hin zu fossilen Brennstoffen – zunächst hin zur Kohle – entkoppelte Gesellschaften von ihren räumlich verteilten Besiedlungs- und Landnutzungsweisen und ermöglichte urbane Zentren ohne direkten Zugang zu Acker- und Weideland oder Wald (ibid.). Die Gewinnung fossiler Energie brachte ausgehend vom England des 18. Jahrhunderts aber nicht nur die industrielle Revolution hervor, sondern formte, wie Mitchell argumentiert, auch Demokratie und Kolonialismus (2011: 17). Die schlechten Arbeitsbedingungen, große soziale Ungleichheiten und der Ausschluss einer Mehrheit vom öffentlichen Leben beförderten politische Massenbewegungen und die Herausbildung von Gewerkschaften und politischen Parteien. Insbesondere das große Sabotagepotenzial der Kohlearbeiter*innen die Energieversorgung und damit das komplette wirtschaftliche Leben lahmzulegen, führte immer wieder zu Streiks und erstritt so unsere heutigen demokratischen und sozialstaatlichen Errungenschaften (Mitchell 2011: 17).

Während sich die industrielle Revolution und Demokratie in Europa ausbreiteten, brauchte es allerdings koloniale und räumliche Arrangements, die diesen Prozess außerhalb Europas unterbanden, um photosynthesebasierte Produkte wie Baumwolle und Zucker weiterhin für europäische Gesellschaften zugänglich zu machen (Mitchell 2011: 17). Kapitalismus und Kolonialismus/Imperialismus waren daher von Anfang an zwei Seiten einer Medaille (Lenin 1947). Dieser Imperialismus führte unter anderem zum „Wettlauf um Afrika“, der schließlich mit der Aufteilung des Kontinents in Kolonien auf der Berliner Afrika-Konferenz 1884/85 formalisiert wurde (Eckert 2013). Durch den Kolonialismus wurden die vorkolonialen Gesellschaften in ein System kolonialer Herrschaft gezwungen, welches mit der Einsetzung von „administrativen Häuptlingen“ in die Kolonialverwaltungen „traditionelle“ Macht nicht einfach zementiert, sondern insbesondere für zuvor segmentäre oder akephale Gesellschaften neu erfunden hat (z.B. Olivier de Sardan 1999). Es entstand eine winzige europäisierte und assimilierte Elite in den Kolonien, während der Großteil der Bevölkerung keinen Zugang zu Bildung und Ressourcen erhielt. Ferner wurden zur Ausbeutung des afrikanischen Kontinents Infrastrukturen gebaut und weltumspannende Unternehmen entstanden, die sich vor allem auf wenige afrikanische Gebiete mit wertvollen Ressourcen konzentrierten. Diese wurden in den 1930er-Jahren von dem französischen Bankier Edmond Giscard d’Estaing als Afrique utile (verwertbares Afrika) bezeichnet (Cooper 2014: 21). Durch den Strukturwandel von Kohle zu Erdöl, der Mitte des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten einsetzte und dann auf die anderen industrialisierten Nationen überging, wurde dieser Prozess für viele Kolonien noch verstärkt, denn die Erdölvorkommen waren in erster Linie in den Kolonien selbst zu finden. Dieser Strukturwandel hatte allerdings auch Auswirkungen auf die Demokratisierung in Europa. Durch die räumliche Auslagerung der Rohstoffproduktion in die Kolonien als auch durch die Infrastrukturen der Produktion, Distribution und Konsumption, die deutlich weniger Arbeiter*innen erforderten und geringere Sabotagemöglichkeiten boten, wurde die Macht der Kohlearbeiter*innen gebrochen und der Demokratisierungsprozess erlebte einen Stillstand (Mitchell 2011). Stattdessen ist Erdöl zum Paradebeispiel des „Ressourcenfluchs“ geworden, der Erdölstaaten anfällig für exogene Preisschocks mache, Konflikte schüre, Autoritarismus befördere und ungleiche Geschlechterverhältnisse verstärke (Ross 2012).

Im Globalen Süden brachte der Kolonialismus eine Enklavenökonomie und eine Unterbeschäftigung hervor, die zum Großteil auch in der postkolonialen Ära Bestand hat (Mhone 2001). Bis heute hat sich nicht viel an den räumlichen Produktions- und Ausbeutungsverhältnissen verändert. Im Gegenteil, weiterhin propagieren neoklassische Wirtschaftstheorien im Anschluss an das Ricardo-Modell des komparativen Kostenvorteils, dass der freie internationale Handel wirtschaftliches Wachstum für beide Seiten schaffe: durch die Etablierung kapitalintensiver Produktion in den Industrieländern und arbeitsintensiver Produktion in den sogenannten „Entwicklungsländern“ (Ricardo 2006 [1817]). Dadurch reproduziert der neoliberale Kapitalismus die koloniale Logik vom „verwertbaren“ (Afrique utile) und „nicht verwertbaren Afrika“ (Afrique inutile) (Ferguson 2006). Während heute „nützliche“ Enklaven von privaten und halbstaatlichen Mitteln gesichert, überwacht und verwaltet werden und mit den Finanzsektoren des neoliberalen Kapitalismus punktuell verbunden sind, werden die „nicht verwertbaren“ Teile einer losen Regierung von NGOs überlassen (Ferguson 2006: 39ff.).


Erneuerbare Energien

Der Mensch im industriellen Kapitalismus hat nicht nur den Kolonialismus und Imperialismus hervorgebracht, sondern auch Erdgeschichte geschrieben und uns ins sogenannte Anthropozän oder Kapitalozän geführt: Klimawandel, Artensterben, Umweltverschmutzung, Ausbreitung von Krankheiten etc. Der einzige Ausweg, da sind sich viele einig, ist eine vollständige Wende von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien. Die öffentliche Debatte ist dabei allerdings in erster Linie vom Zeitfenster des Übergangs geprägt, also dem Wann. Deutlich weniger diskutiert wird das Wie. Es scheint, als würde das Wie in weiten Teilen der Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit als ein Green New Deal gedacht, verstanden als ein gewaltiges industrielles Unterfangen zur Ankurblung der Wirtschaft. Eine rein technische und wachstumsbasierte Lösung im Kapitalismus scheint der Schlüssel. So gibt es keine Partei im Deutschen Bundestag, die dem Klimawandel mit Wachstumskritik bzw. einem Schrumpfen der Wirtschaft (degrowth) begegnet. Stattdessen sind die Planungen einer Energiewende auf den Ausbau der Energienetze und Speicherkapazitäten zugeschnitten, um beispielsweise die Stromproduktion riesiger Offshore-Windparks in der Nordsee in den Süden des Landes transportieren zu können. Solch eine ausschließlich technologisch gedachte Lösung hat aber mehrere Probleme. Zum einen würde eine wachstumsbasierte Energiewende nicht nur unglaubliche Mengen seltener Erden auf einem endlichen Planeten benötigen, sondern sie übersieht sowohl den Rebound-Effekt scheinbar nachhaltiger Lösungen als auch die geringe Lebensdauer vieler neuer Technologien, die oft schon nach wenigen Jahrzehnten auf dem Müll landen. Zum anderen verbleiben auch industrielle Großprojekte erneuerbarer Energien in einer „extraktiven Logik“, die Ungleichheiten befördert anstatt sie zu nivellieren (Boyer 2019). Hermann Scheer (2005) hat daher schon früh für eine „Energieautonomie“ argumentiert, die notwendig sei, um die Marktmacht, mit der die großen Energiekonzerne ihre Kontrolle über die Stromnetze aufrechterhalten und so die Art und Weise der Energiewende maßgeblich vorgeben, zu brechen.

Ich möchte am Beispiel von Solarenergie kurz verdeutlichen, dass Solarenergie nicht gleich Solarenergie ist. Vor gut zehn Jahren wollte eine deutsche Wirtschaftsinitiative mit dem neokolonialen Projekt „Desertec“ Wüstenstrom von Afrika nach Europa liefern. Dafür sollten riesige Stromnetze durch das Mittelmeer verlegt werden. Auch wenn die Initiative letztlich gescheitert ist, so gibt es mittlerweile einige große Solarkraftwerke im Globalen Süden und viele weitere sind im Bau oder in der Planung. Oft werden diese Solarkraftwerke von Firmen aus dem Globalen Norden gebaut und von Ländern des Globalen Südens durch Kredite finanziert. Die Logik ist hier immer eine Energieeinspeisung in zentralisierte Netze, die oft auch mit Enteignung und Vertreibung einhergeht, um für diese riesigen Solarkraftwerke Platz zu schaffen. Einen anderen Ansatz wählt beispielsweise das deutsche Sozialunternehmen Africagreentec. Vor dem Hintergrund des Gemeinwohlökonomieprinzips der Impact- statt Profitmaximierung bauen sie Solarcontainer und Mini-Netze auf Dorfebene, um Gemeinden von bis zu 5000 Einwohner*innen mit Strom zu versorgen. Allerdings findet die Produktion der sogenannten Solartainer (noch) im Globalen Norden statt und zementiert so die neokolonialen Ungleichheiten in der Trennung zwischen kapitalintensiver Produktion im Globalen Norden und arbeitsintensiver Produktion im Globalen Süden. Dennoch könnte ein kommunaler Ansatz in der Energieversorgung auch einige gemeinschaftliche Entscheidungen der Nutzer*innen ermöglichen, wie es beispielsweise sogenannte Ökodörfer in Deutschland anstreben, anstatt von großen Energiekonzernen abhängig zu sein. Schließlich gibt es einige Unternehmen und Händler*innen, aber auch NGOs, die Solarlampen verkaufen oder verteilen. Diese Technologien, die oft nach nur kurzer Zeit kaputt gehen, bleiben für die Nutzer*innen aber immer nur die zweitbeste Lösung im Vergleich zu einem Anschluss ans Stromnetz. Zudem stellen sie oft „humanitäre Güter“ dar (Cross 2013), die von NGOs zur Regierung des „nicht verwertbaren“ Afrikas eingesetzt werden.

Fazit

Die hier aufgeführten Beispiele zeigen, dass Energie, Infrastruktur und Herrschaft aus einer räumlichen Perspektive zusammengedacht werden müssen. Ein Blick über den europäischen Tellerrand hat verdeutlicht, dass die Infrastrukturen und Quellen der Energieversorgung auch spezifische Formen von Ungleichheit und Herrschaft hervorbringen, sowohl im Globalen Süden als auch im Globalen Norden. Auf Photosynthese basierende Gesellschaften zeigen nicht nur räumlich stärker verstreute Besiedlungsformen, sondern oft auch egalitärere Herrschaftsformen und eine gerechtere Ressourcenverteilung als kapitalistische, auf Privateigentum basierende Industrie- und Handelsgesellschaften. Gleichzeitig hat die Kohleförderung aber nicht nur große soziale Ungleichheit produziert, sondern auch einige unserer heutigen demokratischen Errungenschaften hervorgebracht – zumindest im Vergleich zum Feudalismus. Diese Entwicklung ist mit dem Übergang zur Erdölförderung größtenteils zum Stillstand gekommen. Unter besonderer Berücksichtigung der imperialen und kolonialen Expansion des Industriekapitalismus zeigt sich schließlich eine rückläufige Demokratisierung im Globalen Norden und eine sich fortschreibende neokoloniale Ausbeutung des Globalen Südens sowie dessen Einteilung in „verwertbare“ und „nicht-verwertbare“ Gebiete. Daran wird ein Green New Deal als rein technische und wachstumsbasierte Lösung kaum etwas ändern, sondern neokoloniale Ausbeutungsverhältnisse eher noch zementieren. Die Energiewende bietet allerdings die Chance, Herrschaftsmuster und Ungleichheit zu adressieren, wenn Energieautonomie, kommunale demokratische Strukturen und solidarische Wirtschaftsformen miteinander kombiniert würden.

Autoreninfo

Dr. Jannik Schritt (jannik.schritt@tu-berlin.de) ist seit Februar 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Doing mini-publics: The translocalization of politics“ unter Leitung von Prof. Dr. Jan-Peter Voß an der TU Berlin. Das Forschungsprojekt ist Teil des SFB 1265 „Re-Figuration von Räumen“. Er hat Ethnologie, Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften in Göttingen, Caen und Daressalam studiert und anschließend am Institut für Ethnologie in Göttingen mit einer Arbeit zum Thema „Petro-Democracy: Oil, Power and Politics in Niger“ promoviert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören ethnografische (Raum-)Forschung, Energie und natürliche Ressourcen, Staat und Demokratie sowie Zivilgesellschaft und Protest.


Literatur

Boyer, Dominic: Energopolitics. Wind and power in the Anthropocene, Durham: Duke University Press 2019.

Cooper, F. (2014) Citizenship between empire and nation: Remaking France and French Africa, 1945-1960. (ACLS Humanities E-book). Princeton: Princeton University Press.

Cross, Jamie: »The 100th object. Solar lighting technology and humanitarian goods«, in: Journal of Material Culture 18 (2013), S. 367-387.

Eckert, A. (2013) ‘Die Berliner Afrika-Konferenz (1884/1885)’, in Zimmerer, J. (ed.) Kein Platz an der Sonne: Erinnerungsorte der deutschen Kolonialgeschichte. (Geschichte 2013). Frankfurt am Main: Campus Verlag, pp. 137–149.

Ferguson, James: Global shadows. Africa in the neoliberal world order, Durham [N.C.]: Duke University Press 2006.

Fortes, Meyer/Evans-Pritchard, Edward (Hg.): African Political Systems, London: Oxford University Press 1940.

Graeber, David: Frei von Herrschaft. Fragmente einer anarchistischen Anthropologie (= Edition Trickster im Peter-Hammer-Verlag), Wuppertal: Hammer 2005.

Hardin, Garret: »The Tragedy of the Commons«, in: Science (1968), S. 1243-1248.

Lenin, Vladimir I.’i.: Der Imperialismus als höchstes Stadium der Kapitalismus <gemeinverständlicher Abriß>, Moskau: Verl. für fremdsprachige Lit 1947.

Lévi-Strauss, Claude: Das wilde Denken (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Band 14), Frankfurt am Main: Suhrkamp [1962]2018.

Mhone, Guy C. Z.: Enclavity and Constrained Labour Absorptive Capacity in Southern African Economies, Cape Town, South Africa 2001.

Mitchell, Timothy: Carbon democracy. Political power in the age of oil, London, New York: Verso 2011.

Moritz, Mark/Scholte, Paul/Hamilton, Ian M./Kari, Saïdou: »Open Access, Open Systems: Pastoral Management of Common-Pool Resources in the Chad Basin«, in: Human Ecology 41 (2013), S. 351-365.

Olivier de Sardan, Jean-Pierre: »L’espace public introuvable. Chefs et projets dans les villages nigériens«, in: Tiers-Monde 40 (1999), S. 139-167.

Ross, Michael Lewin (2012): The oil curse. How petroleum wealth shapes the development of nations. Princeton, NJ: Princeton University Press.

Sahlins, Marshall D.: Stone age economics, Chicago: Aldine-Atherton 1972.

Scheer, Hermann: Energieautonomie. Eine neue Politik für erneuerbare Energien, München: Kunstmann 2005.

Scott, James C.: The art of not being governed. An anarchist history of upland Southeast Asia (= Yale agrarian studies series), New Haven, London: Yale University Press 2009.

Sigrist, Christian: Regulierte Anarchie. Untersuchungen zum Fehlen und zur Entstehung politischer Herrschaft in segmentären Gesellschaften Afrikas (= Kulturelle Identität und politische Selbstbestimmung in der Weltgesellschaft, Band 12), Münster: LIT [1967]2005.

Wagner, Thomas: Irokesen und Demokratie. Ein Beitrag zur Soziologie interkultureller Kommunikation (= Kulturelle Identität und politische Selbstbestimmung in der Weltgesellschaft, Band 10), Münster: LIT 2004.


[1] Die industrielle Landwirtschaft mit ihren riesigen Ackerflächen und Monokulturen gehört ausdrücklich nicht zu den rein auf Photosynthese basierten Gesellschaftsformen, da sie auf fossilen Energieträgern gründet, insbesondere auf Pestiziden und Kunstdünger sowie motorisierten Maschinen.

[2] Ausgehend von Sahlins Forschungsergebnissen entwickelte sich insbesondere unter Ethnolog*innen in den USA eine kleine Strömung von Anarchist*innen, sogenannte Primitivisten, die eine Rückkehr zum ‚Ursprünglichen‘ als Ausweg aus dem Kapitalismus propagierte (David Graeber: Frei von Herrschaft. Fragmente einer anarchistischen Anthropologie (= Edition Trickster im Peter-Hammer-Verlag), Wuppertal: Hammer 2005:71.).


Abbildungsverzeichnis

Header: AP / George Osodi, https://www.sfgate.com/opinion/article/U-S-thirst-for-oil-could-send-Africa-on-2505646.php

Abb. 1: Joel Krahn / Mercury Press, https://www.dailymail.co.uk/travel/travel_news/article-2777710/Aerial-photos-reveal-true-beauty-Africa-s-remote-plains.html

Abb. 2: Mongolei Special Tours, https://www.mongolei-special-tours.de/

Abb. 3: CC2.0 Gleilson Miranda / Governo do Acre, https://en.wikipedia.org/wiki/Uncontacted_peoples#/media/File:%C3%8Dndios_isolados_no_Acre_12.jpg

Abb. 4: Kohleindustrie und Urbanisierung im England der 1940er, https://www.pinterest.co.uk/pin/559642691194734769/

Abb. 5: Kohlearbeiterinnen beim Streik im Februar 1912 in Wigan (Photo by Hulton Archive/Getty Images), https://flashbak.com/the-story-of-british-coal-in-photographs-1900-1930-48814/

Abb. 6: AICD, https://www.bloomberg.com/news/articles/2015-02-02/how-overlooked-colonial-railways-could-revolutionize-transportation-in-africa

Abb. 7: Philippe Rekacewicz / Le Monde diplomatique, https://mondediplo.com/maps/usefulafrica

Abb. 8: Ein Solarkraftwerk in Marokko (© imago stock&people), https://www.watson.de/international/umwelt/846078895-projekt-desertec-was-wurde-aus-dem-traum-vom-gruenen-wuestenstrom

Abb. 9: Solarlaternen für Kenia (© Lighting Africa), https://www.lightingafrica.org/availability-of-solar-lights-increases-in-rural-kenya/

Abb. 10: Der Solartainer von Africagreentec in einem malischen Dorf (© Africagreentec), https://station-frankfurt.de/2020/07/08/africa-greentec-startet-crowdinvesting-wir-haben-eine-bringschuld/