Nur weil wir es tun müssen, heißt das nicht, dass es richtig ist: warum #stayathome nicht zu einem moralischen Imperativ und soziale Isolation nicht zu einer Gewöhnung werden sollte
Prof. Dr. Talja BloklandTalja Blokland, Daniela Krüger und Robert Vief untersuchen die derzeit unter Corona entstehenden Einschränkungen der Möglichkeiten soziale Unterstützung zu erhalten. Sie argumentieren, dass die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus die Art und Weise regulieren, wie wir miteinander in Kontakt treten und mit anderen Menschen kommunizieren. Auf der Grundlage repräsentativer Umfrageergebnisse aus vier verschiedenen Berliner Stadtvierteln zeigen sie, dass noch vor einem Jahr (1) die Mehrheit der Befragten drängenden Problemen mittels face-to-face Kommunikation begegnete – und zwar mehrheitlich außerhalb ihrer Wohnung; sowie, dass (2) die Reduzierung der Kommunikation auf den digitalen Austausch mit hohen Kosten verbunden ist und die Begegnung in persona nicht ersetzen kann.